Bauten auch Fiat und Iveco Schummeldiesel?
Vor einigen Wochen schien es noch, als würde der Dieselskandal langsam abebben. Nun ist aber wohl ein bisher unbescholtener Hersteller betroffen. Nach Durchsuchungen bei Fiat und Iveco zeichnet sich ab, dass bald neue Klagen eintrudeln könnten.
Durchsuchungen in mehreren Fiat-Chrysler und Iveco-Standorten
Es klingt wie eine Szene aus einem Agententhriller: Am gestrigen Mittwoch haben Ermittler aus Deutschland, Italien und der Schweiz eine organisierte Aktion durchgeführt. Sie durchsuchten zehn Standorte von Fiat Chrysler und Iveco (Mutterkonzern: CNH Industrial) in Baden-Württemberg, Hessen, im italienischen Piemont und im Thurgau in der Schweiz.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main ermittelt wegen Betrugsverdachts. Man kooperiere mit den Behörden, betonte ein Fiat-Chrysler-Sprecher, als er die Durchsuchungen bestätigte.
Vorwurf: Illegale Abschalteinrichtungen
Der Vorwurf, der im Raum steht: Auch diese Hersteller verwendeten unzulässige Abschalteinrichtungen, durch die der Schadstoffausstoß der Abgase die offiziellen Werte deutlich überstieg. Betroffen sein sollen verschiedene Modelle von
- Fiat
- Alfa Romeo
- Jeep und
- Iveco.
Das teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt mit. Bisher ist vor allem Volkswagen im Dieselskandal betroffen. Der Autobauer stelle über 800 Millionen EUR allein für die Teilnehmer an der Sammelklage bereit.
Hinweis: Den Schaden heben die Dieselbesitzer
Die manipulierten Fahrzeuge erreichen nicht die Abgaswerte, die die Hersteller angegeben haben. Deswegen werden z. T. umstrittene Software-Updates angeordnet und drohen Fahrverbote. Dies mindert den Wiederverkaufswert der Autos, so dass Besitzer Schadensersatzansprüche gegen die Hersteller geltend machen können.
Erste Klage gegen Fiat-Chrysler schon 2017
Der Verdacht gegen Fiat-Chrysler ist nicht neu. Schon 2017 reichte die Environmental Protection Agency, die US-amerikanische Umweltschutzbehörde, Klage gegen den Konzern ein. Die Vorwürfe waren auch schon Bestandteil eines Vertragsverletzungsverfahrens der EU-Kommission gegen Italien.
Schadensersatz geltend machen
Quellen: